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Sonntag, 10. Juli 2011

Serie: Stand der Vorbereitungen für die Fußball-WM 2014 in Brasilien - 2.Teil: Brasília

Brasília
Verantwortlich für den im Oktober 2010 begonnenen Umbau des Nationalstadions „Mané Garrincha“ in Brasília ist das Konsortium Andrade Gutierrez/Via Engenharia. Nach dem Abriss des alten Stadions und der Legung eines neuen Fundaments wird in Brasília zurzeit das Röhrensystem installiert und zementiert. Im April 2011 gab der Gouverneur des Distrito Federal Agnelo Queiróz bekannt, dass das Stadion, ebenfalls ein Projekt der gmp-Architekten, selbst für den Fall das São Paulo das Eröffnungsspiel zugesprochen bekäme, für 71.000 Zuschauer ausgelegt werden würde. Mit Gesamtkosten von 671 Mio. R$ (rd. 291 Mio. €) wird das Stadion in Brasília das zweitteuerste der WM (nach dem Maracaná-Stadion in Rio de Janeiro). Während sich die Bundesregierung für eine Reduzierung der Zuschauerkapazität ausgesprochen hat, weil sie São Paulo im Wettkampf um das Eröffnungsspiel die größeren Chancen einräumen, versicherte die FIFA, dass eine Entscheidung um die Vergabe noch nicht getroffen wurde.
Laut Studien spezialisierter Beratungsfirmen und des Bundesrechnungshofs besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kapazität des Stadions nach Ende der WM, vor allem in Ermangelung eines ansässigen Fußballerstligisten, nur noch selten voll ausgelastet sein wird.
Brasílias internationaler Fluhafen Juscelino Kubitschek ist gemessen an Passagierzahlen der drittgrößte des Landes; schon seit Jahren überschreitet er die angelegte Kapazität von 10 Mio. Passagieren. Die staatliche Fluhafenbeörde Infraero hat zwar Investitionen in Höhe von etwa 524 Mio. R$ (rd. 228 Mio. €) für den Ausbau des Passagierterminals angekündigt und will bis 2018 die Kapazität auf 25 Mio. Passagiere erhöhen, doch bis zur WM könnte es sehr knapp werden. 2014 werden fast 20 Mio. Fluggäste erwartet.
Um den Anschluss des Flughafens an die existierende Stadtbahn herzustellen, finanziert die Zentralregierung über die CAIXA das Südstück einer modernen elektrischen Straßenbahn (VLT). Anschlußstelle soll das Umsteigeterminal ASA Sul sein, von wo die ansonsten überirdische Stadtbahn unterirdisch ins Zentrum fährt. Bereits im Bau befindet sich das zentrale Teilstück der neuen Straßenbahn auf der Via W3 in Richtung Stadion und Zentrum. Ein drittes Teilstück soll bis zum Nordende der ASA Norte führen. Zusätzlich soll die Straße zwischen Flughafen und ASA Sul renoviert und ausgebaut werden.
Sebastian Klaus

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