Manaus
Das neue Stadion „Arena da Amazonia“ in Manaus ist eines der am weitesten fortgeschrittenen WM-Stadien. Wie auch das neue Stadion in Belo Horizonte basiert es auf den Entwürfen des deutschen Planungsbüros Gerkan, Marg und Partner (gmp).Gemäß Zeitplan beginnt der Baukonzern Andrade Gutierrez in Kürze mit der Installation von Zementfundamenten für die Tragpfeiler der inneren Zuschauertribünen. Dieser Teil soll bis Ende 2011 abgeschlossen sein. Insgesamt soll das neue Stadion nach Fertigstellung im Frühjahr 2013 44.000 Zuschauern Platz bieten. Geplant sind außerdem im Rahmen des Neubaus unter anderem die Überdachung der Zuschauertribünen, die Einrichtung von Restaurants und einer unterirdischen Garage sowie behindertengerechte Zugänge. Darüber hinaus wird das Stadion mit einer Regenwasserwiederaufbereitungsanlage und einem natürlichen Belüftungssystem versehen, um den Energieverbrauch zu senken. Das Stadion in Manaus, dessen Kosten von 500 Mio. R$ (rd. 217 Mio. €) die BNDES zu 80% finanziert, gilt mit seiner hohen Zuschauerkapazität von 44.000 als einer der "weißen Elefanten", die wahrscheinlich nach der WM nicht mehr nachhaltig betrieben werden können. So wurden Stimmen laut, die Politik wählte Manaus vor allem zur Vermarktung der Amazonasregion.
Für die WM gilt es vor allen die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen, denn schon heute scheint der städtische Verkehr kurz vor dem Kollaps zu stehen. So soll das Verkehrsnetz durch einen neuen Busfahrstreifen (BRT) sowie der Konstruktion einer Einschienenbahn zwischen verschiedenen Punkten der Stadt erweitert werden. Allerdings stellte die Staatsanwaltschaft im März 2011 gravierende Mängel beim Bau der Projekte und ungenaue Angaben über die voraussichtlichen Kosten fest, was vermuten lässt, dass sich die geplanten Gesamtausgaben von etwa 2 Mrd. R$ (rd. 872 Mio. €) noch mehr erhöhen werden. Die Staatsanwaltschaft schlug daraufhin der Geldgebenden staatlichen Bank Caixa Econômica Federal (CEF) vor, die Projektgelder einzufrieren, bis die Unregelmäßigkeiten geklärt worden sind.
Die ursprünglich bereits für Februar 2009 geplante Erweiterung des Passagierterminals des internationalen Flughafens „Eduardo Gomes“ beginnt nun voraussichtlich erst im September 2011. Trotz der Verzögerung soll das Projekt, das 327 Mio. R$ (rd. 142 Mio. €) kosten wird, wie ursprünglich vorgesehen im Dezember 2013 fertiggestellt werden. Das neue Terminal soll von momentan 44.000 m² auf 87.000 m² erweitert werden, womit der Flughafen eine jährliche Kapazität von 5 Mio. Passagieren erreicht.